Addisu Melkie, Tadess Alemayehu, Eyobe Tarekegn
Hintergrund: Das akute Abdomen ist eine weit verbreitete Erkrankung sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern. Die relative Häufigkeit variiert jedoch von Ort zu Ort und von Bevölkerung zu Bevölkerung. Der sozioökonomische Status und die Ernährung sind die Faktoren für die beobachteten Unterschiede. Obwohl die Diagnosen im Zusammenhang mit dem akuten Abdomen je nach Alter und Geschlecht variieren, ist eine Analyse auf Grundlage der spezifischen Ursache des akuten Abdomens für eine frühe Diagnose und sofortige Behandlung in der klinischen Praxis von großem Wert. Methoden: Dies war eine einjährige retrospektive Querschnittsstudie, die im Dil Chora-Überweisungskrankenhaus in Dire-Dawa im Osten Äthiopiens durchgeführt wurde. Die Studienpopulation bestand aus Patienten, die mit akuten abdominalen Notfällen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Von allen Patienten, die zwischen dem 1. Oktober 2011 und dem 30. September 2012 mit einem akuten Abdomen eingeliefert wurden, wurden Proben entnommen. Die Daten wurden mit einer Checkliste gesammelt und mithilfe einer bivariaten Kreuztabelle, eines statistischen Chi-Quadrat-Tests und einer logistischen Regression analysiert. Ergebnisse: Die häufigste Ursache des akuten Abdomens war eine akute Blinddarmentzündung, gefolgt von einem Darmverschluss und einer Perforation eines Magen-Darm-Geschwürs. Die höchste Inzidenz lag in der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren. Die Mortalitätsrate bei akutem Abdomen betrug 10,9 %. Es wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen dem Ausgang eines akuten Abdomens und einer Krankheitsdauer von weniger als 2 Tagen (AOR = 3,89, 95 % KI = 1,094–13,84), einem Alter zwischen 18 und 50 Jahren (AOR = 5,06, 95 % KI = 1,327–19,349) und der Jahreszeit der Erkrankung von September bis November (OR = 3,6, 95 % KI = 1,296–10,108) festgestellt. Schlussfolgerung und Empfehlung: Die Mortalitätsrate bei akutem Abdomen war hoch. Die häufigsten Ursachen waren akute Blinddarmentzündung und Darmverschluss, wobei die Perforation eines Magen-Darm-Geschwürs die häufigste tödliche Ursache bei akutem Abdomen war. Regionale Gesundheitsbehörden und Gesundheitsdienstleister sollten mögliche Wege zur Reduzierung der Morbidität und Mortalität im Zusammenhang mit akutem Abdomen erörtern. Dazu sollten sie die Bevölkerung sensibilisieren, Patienten frühzeitig vorstellen, für eine gute Patientenüberweisung sorgen und qualitativ hochwertige chirurgische Leistungen erbringen, um die damit verbundenen Auswirkungen zu verringern.