Vladan Cvetanovic*, Milica Cvetanovic, Nikola Milenkovic, Boris Djindjic, Milica Randjelovic, IsidoraVukanic, Marija Zivadinovic und Radmilo Jankovic
Einleitung: Komplikationen bei COVID-19 gehen mit dem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) und dem Zytokinfreisetzungssyndrom (CRS) einher. Eine Unterbrechung der IL-6-Signalgebung durch Tocilizumab kann bei diesen Erkrankungen hilfreich sein.
Methoden: Wir führten eine retrospektive Beobachtungsstudie bei Patienten mit schwerer COVID-19-Pneumonie durch, die Tocilizumab plus Standardtherapie erhielten. Wir verglichen die Atemunterstützungsniveaus bei der Aufnahme ins Krankenhaus vor und nach der Aufnahme mit Tocilizumab.
Ergebnisse: 92 Patienten erfüllten die Kriterien des serbischen Therapieprotokolls und erhielten Tocilizumab in zwei getrennten Dosen (8 mg/kg iv pro Dosis). Bei Patienten, die vor Tocilizumab eine konventionelle Sauerstofftherapie (max. 15 l/min) erhalten hatten, war nach der Behandlung eine signifikante Abnahme der Atemunterstützung (z=-3.200, p=0,001) zu verzeichnen. Außerdem war das Sterberisiko geringer als bei Patienten, die vor der Tocilizumab-Behandlung eine Sauerstofftherapie mit hohem Durchfluss benötigten (0,36 vs. 1,29).
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse deuten auf eine positive Wirkung von Tocilizumab zusätzlich zur konventionellen Therapie bei Atemunterstützungsbedarf hin, insbesondere in früheren Stadien von ARDS und CRS.