Nguyen Toan
Es ist klar, dass dringend Instrumente für eine bessere Patientenauswahl auf der Grundlage von Beziehungen zwischen Tumorphänotyp und Genotyp entwickelt werden müssen, da die Reaktion auf eine Therapie häufig nicht vollständig durch molekulare Marker vorhergesagt werden kann. Von Patienten stammende Zellmodelle können dazu beitragen, das klinische Management und die Stratifizierungstechniken der Patienten zu verbessern. Diese Ex-vivo-Zellmodelle wurden bisher in der präklinischen Forschung sowie zur Beantwortung grundlegender Forschungsprobleme eingesetzt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sie die Qualitätsanforderungen erfüllen, wenn sie sich dem Zeitalter der funktionellen Präzisionsonkologie nähern, um die molekulare und phänotypische Architektur der Tumore der Patienten genau darzustellen. Für seltene Krebsarten mit erheblicher Patientenheterogenität und unbekannten Treibermutationen sind gut charakterisierte Ex-vivo-Modelle unerlässlich. Aufgrund der Chemotherapieresistenz und des Mangels an gezielten Behandlungsmöglichkeiten sind Weichteilsarkome eine relativ seltene, heterogene Gruppe von bösartigen Erkrankungen, die schwer zu diagnostizieren und im metastasierten Kontext schwierig zu behandeln sind. Eine relativ neue Methode zur Suche nach innovativen therapeutischen Kandidatenmedikamenten umfasst das funktionelle Arzneimittelscreening in von Patienten stammenden Krebszellmodellen. Aufgrund der Seltenheit und Vielfalt von Weichteilsarkomen ist die Anzahl gut etablierter und charakterisierter Sarkomzellmodelle jedoch äußerst gering. Wir entwickeln hochpräzise, von Patienten abgeleitete Ex-vivo-Krebsmodelle aus soliden Tumoren innerhalb unserer Krankenhausplattform, um eine funktionelle Präzisionsonkologie zu ermöglichen und Forschungsthemen zur Lösung dieses Problems anzugehen. In diesem Artikel stellen wir fünf brandneue, gründlich charakterisierte, komplexkaryotypische Ex-vivo-Weichteilsarkosphärenmodelle vor, die verwendet werden können, um die molekulare Ätiologie dieser genetisch komplizierten Krankheiten zu erforschen und ihre einzigartigen therapeutischen Empfindlichkeiten zu entdecken. Wir haben die Qualitätskriterien erörtert, die bei der Charakterisierung solcher Ex-vivo-Modelle typischerweise berücksichtigt werden sollten. Allgemeiner gesagt schlagen wir eine skalierbare Infrastruktur vor, um eine funktionelle Präzisionsonkologie zu ermöglichen und der wissenschaftlichen Gemeinschaft hochpräzise Ex-vivo-Modelle zur Verfügung zu stellen.