Lara Martín Rizo, Marta Sánchez Gómez-Serranillos, Marcelo Domínguez Cantero, Luis Carlos Fernández Lisón, Irene Iglesias Peinado María Pilar Gómez-Serranillos Cuadrado
Hintergrund: Ziel ist es, die potenziellen Wechselwirkungen zwischen oralen Antineoplastika und Begleitmedikamenten zu beschreiben. Frühere Studien haben gezeigt, dass orale Antineoplastika mit erheblichen Arzneimittelwechselwirkungen verbunden sind. Methoden: Die retrospektive Beobachtungsstudie zur Ermittlung potenzieller Arzneimittelwechselwirkungen zwischen oralen Antineoplastika und Begleitmedikamenten. Alle festgestellten Arzneimittelwechselwirkungen zwischen Begleitmedikamenten und oralen Antineoplastika wurden aufgezeichnet. Alle potenziellen Wechselwirkungen wurden von der Datenbank als Risikostufe C (Therapie überwachen), D (Therapieänderung erwägen) oder X (Kombination vermeiden) klassifiziert. Die Analyse wurde mit drei verschiedenen Datenbanken durchgeführt. Es wurde eine beschreibende Analyse durchgeführt, die auch die demografischen und klinischen Daten sowie das in der analysierten Behandlung am häufigsten verschriebene Medikament berücksichtigte. Ergebnisse: Bei 222 Behandlungen wurden insgesamt 315 Arzneimittelwechselwirkungen festgestellt. Die durchschnittliche Arzneimittelwechselwirkung pro Patient im Verhältnis zur Gesamtzahl betrug 1,4. Die meisten der eingeschlossenen Patienten hatten mindestens eine potenzielle Wechselwirkung zwischen oralen Antineoplastika und Begleitmedikamenten. Die Wechselwirkungen wurden durch Überwachung oder Dosisanpassung behoben. Der Großteil der festgestellten Wechselwirkungen war pharmakokinetischer Art (71,1 %). Bei den Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und antineoplastischen Mitteln wurden 180 Wechselwirkungen (57 %) in die Kategorie C, 58 Wechselwirkungen (18,4 %) in die Kategorie D und 77 Wechselwirkungen (24,6 %) in die Kategorie X eingeordnet. Schlussfolgerung: Die Studie hat gezeigt, dass orale antineoplastische Mittel das Risiko von Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln erhöhen können. Die beobachtete Sensitivität beim Erkennen einer Wechselwirkung ist in den konsultierten Datenbanken unterschiedlich. Dies unterstreicht die Bedeutung der Bestimmung der klinischen Relevanz von Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln bei oraler Chemotherapie. Hierzu ist die Teilnahme eines multidisziplinären Teams unerlässlich.